Bonn: Seit Jahrzehnten größte Aufforstung

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Seit 2023 wird im FFH- und Naturschutzgebiet Siebengebirge eine rund 6,4 Hektar große Fläche durch den Landesbetrieb Wald und Holz aufgeforstet. Die ehemalige Ackerfläche wird so ökologisch aufgewertet und schließt eine bislang bestehende Lücke im Wald. Die Stadt Bonn begleitet dieses Projekt durch die Untere Naturschutzbehörde und plant nach der naturschutzfachlichen Abnahme, sogenannte Ökopunkte aus der Maßnahme zu erwerben.

David Baier, Leiter des Amtes für Umwelt und Stadtgrün, betonte, dass es sich um die größte Aufforstung auf Bonner Stadtgebiet seit Jahrzehnten handelt. Solche Flächen zur ökologischen Aufwertung seien in städtischen Gebieten eher selten und daher besonders wertvoll. Die Fläche von 6,4 Hektar entspricht etwa neun Fußballfeldern und liegt am Schleifenfelsweg in Oberkassel im FFH- und Naturschutzgebiet Siebengebirge. Sie ist bereits von Wald auf drei Seiten umgeben. Durch die Aufforstung wird die ehemalige Ackerfläche ökologisch aufgewertet, Wald-Lebensräume werden vernetzt und die Artenvielfalt sowie der Biotopverbund gestärkt. Zudem trägt die Schaffung eines Laubmischwaldes und der damit verbundene Humusaufbau zur natürlichen CO2-Bindung und somit zum Klimaschutz bei. Das Projekt ist auch Bestandteil des Bonner Klimaplans 2035.

Im Frühjahr 2023 begannen Bernd Sommerhäuser und sein Team vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft mit den Pflanzarbeiten. Ziel ist die Entwicklung eines Eichen-Mischwaldes, der aus Traubeneichen, Hainbuchen, Winterlinden, Vogelkirschen und Speierlingen bestehen soll. Auf einer Teilfläche wird zur Förderung lichtbedürftiger Arten ein Birken-Niederwald angelegt. Die Pflanzarbeiten sind mittlerweile fast abgeschlossen, und im Frühjahr 2026 soll zusätzlich eine artenreiche Mähwiese mit regionalem Saatgut entstehen.

Das Areal gehört größtenteils dem Land, jedoch befanden sich zu Beginn des Projekts noch einige Flächen im Privatbesitz. Diese wurden inzwischen von der Stadt Bonn erworben oder getauscht, sodass die Fläche nun vollständig aufgewertet werden kann.

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Die Aufforstung wird als ökologische Aufwertungsmaßnahme ohne rechtliche Verpflichtung anerkannt und als Ökokontomaßnahme geführt. Ökokonten bieten die Möglichkeit, Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft im Voraus zu realisieren und zu bevorraten. Auf dieser Fläche werden durch die Aufforstung 290.000 Ökopunkte generiert. Nach der naturschutzfachlichen Abnahme der Maßnahme wird die Stadt Bonn diese Punkte erwerben und in das städtische Ökokonto einbuchen. Die Stadt wird dafür 1,1 Millionen Euro über fünf Jahre investieren, wobei diese Kosten die Herstellung, Pflege und dauerhafte Unterhaltung der Waldflächen durch den Landesbetrieb Wald und Holz umfassen.

Die Ökopunkte können bei späteren Planungen oder Bauvorhaben der Stadt verwendet werden, um Eingriffe in die Natur zu kompensieren. Auch bei Infrastrukturmaßnahmen oder der Umsetzung von Projekten zur Energie- und Mobilitätswende können diese genutzt werden. In Übereinstimmung mit dem Ratsbeschluss werden Ökopunkte bevorzugt für Projekte verwendet, die geförderten oder langfristig preisgebundenen Wohnraum schaffen. Etwaige Einnahmen aus der Veräußung der Punkte fließen in den Klimaplan zurück.

Die Aufforstung am Schleifenfelsweg ist Teil des Bonner Klimaplans im Bereich der Kompensation, um die klimaneutralen Ziele der Stadt bis 2035 zu unterstützen. Diese Maßnahme leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre speichert. Weitere Details zum Klimaplan sind auf der Website der Stadt Bonn verfügbar.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Bonn/ Veröffentlicht am 27.03.2025

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