Ersthelfer-App auf weitere Spenden angewiesen

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Im Jahr 2025 wird in Nürnberg eine App zur Alarmierung von qualifizierten Ersthelferinnen und Ersthelfern eingeführt. Diese wird über ein Smartphone Personen benachrichtigen, die sich in der Nähe eines Notfalls befinden, bei dem jemand einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet und dringend Wiederbelebungsmaßnahmen benötigt. Das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg führt dieses Modell an, unterstützt durch den Verein Nürnberger Herzhilfe e. V., der mit einer Spende von 10.000 Euro zur Finanzierung beiträgt. Zudem wird ein Spendenaufruf gestartet, um auch die Bürger und Unternehmen zu finanzieller Unterstützung zu ermutigen.

In Deutschland erleiden jährlich rund 120.000 Menschen außerhalb von Krankenhäusern einen Herz-Kreislauf-Stillstand, was diese zur dritthäufigsten Todesursache im Land macht. Ein plötzlicher Herztod könnte jedoch oft verhindert werden, wenn rechtzeitig Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen würden. Deshalb wird nun in Nürnberg eine zusätzliche Alarmierung für qualifizierte Ersthelfer durch Smartphones eingeführt. Diese Helfer werden noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes vor Ort sein und erste Maßnahmen ergreifen.

Das Modell wird unter der Leitung des Gesundheitsamts zusammen mit verschiedenen Partnern wie der Integrierten Leitstelle und der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin in Fürth (AGNF) entwickelt. Die AGNF hat das Konzept „Region der Lebensretter“ bereits erfolgreich seit 2022 umgesetzt und wird auch hier die entsprechenden Schulungen und Ausstattungen unterstützen.

Bürgermeister Christian Vogel betont, dass in Nürnberg die Bürger bei medizinischen Notfällen als wichtige Unterstützer eingeplant werden. Er verweist auf die hohe Smartphone-Nutzung und die vielen qualifizierten Personen in den Bereichen Feuerwehr, Rettungsdienst und Krankenhäuser, die sich für solche Einsätze engagieren können. Die Integrierte Leitstelle wird speziell qualifizierte Ersthelfer alarmieren, die dann schnell mit der Wiederbelebung beginnen können.

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Die durchschnittliche Zeit zwischen einem Notruf und dem Eintreffen des Rettungsdienstes beträgt in der Regel sieben bis 15 Minuten. Um diese Zeit zu überbrücken, gibt es bereits Schulungen zur Herzdruckmassage, die jedoch für viele Menschen schwierig umzusetzen sind. Die neue App soll hier eine unterstützende Rolle übernehmen und dazu beitragen, dass schneller gehandelt wird.

Martin Burkert von der Nürnberger Herzhilfe e. V. erklärt, dass es ihm besonders wichtig ist, mehr Menschen zu ermutigen, im Notfall einzugreifen und erste Hilfe zu leisten. Die Unterstützung für die App sei deshalb eine Herzensangelegenheit des Vereins. Auch die medizinische Notwendigkeit für sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen wird von Professor Dr. Matthias Pauschinger vom Klinikum Nürnberg hervorgehoben. Wenn schnell mit der Wiederbelebung begonnen wird, könnten jedes Jahr zehntausende Leben gerettet werden.

Die Ursache für viele Herz-Kreislauf-Stillstände liegt in Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, und je schneller erste Hilfe geleistet wird, desto größer sind die Überlebenschancen. Klaus Friedrich, der medizinische Leiter des Gesundheitsamts Nürnberg, betont, dass jede Minute ohne Reanimation die Überlebenschancen um zehn Prozent verringert.

Oberbranddirektor Volker Skrok von der Feuerwehr Nürnberg ruft alle aktiven Feuerwehrkräfte dazu auf, das neue System zu unterstützen und die Ersthelfer-App zu installieren. In Nürnberg engagieren sich rund 700 freiwillige Feuerwehrleute, die durch ihre fundierte Erste-Hilfe-Ausbildung ebenfalls wertvolle Hilfe leisten können.

Die Stadt Nürnberg hat die notwendigen finanziellen Mittel für das Projekt bereitgestellt, und die Nürnberger Herzhilfe ruft weiterhin zu Spenden auf. Spenden können auf das Konto des Vereins überwiesen werden. Weitere Informationen sind auf den Websites der Nürnberger Herzhilfe und der „Region der Lebensretter“ zu finden.

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Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Nürnberg/ Veröffentlicht am 20.01.2025

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