Die heftigen lokalen Regenfälle letzte Woche haben erhebliche Mengen organischen Materials in die Gewässer Hamburgs eingespült. Dies, gepaart mit der gegenwärtig hohen Wassertemperatur, bewirkt durch den biologischen Abbau des Materials einen Sauerstoffmangel, der bereits zu einem Fischsterben geführt hat.
Durch die Einleitungen von Regenwasser und Mischwasserüberläufe gelangten letzte Woche umfangreiche Mengen an organischem Material wie Pollen, Staub, Erde, Fäkalien und organische Schadstoffe von Straßen in die Gewässer. Der biologische Abbau dieser Stoffe, insbesondere unter den aktuellen hohen Wassertemperaturen, hat eine intensive Sauerstoffzehrung zur Folge, die vor allem in den Alsterkanälen, wie beispielsweise im Osterbekkanal, deutlich wird. Dort wird bald mit der Bergung der toten Fische begonnen.
Kurzfristige Lösungen, um Sauerstoffdefizite bei starkem Regen und hohen Temperaturen zu vermeiden, sind derzeit nicht verfügbar. Jedoch können folgende mittel- bis langfristige Maßnahmen dazu beitragen, einem Sauerstoffmangel vorzubeugen:
– Dezentrale Niederschlagswasserbewirtschaftung zur Erhaltung oder Verbesserung des naturnahen Wasserhaushalts, einschließlich Versickerung, Rückhalt und Nutzung des Regenwassers sowie offene dezentrale Oberflächenentwässerung und Begrenzung der Einleitmengen.
– Weiterführende Reduktion von Mischwassereinträgen.
– Behandlung von Niederschlagswasser vor der Einleitung in Gewässer.
– Renaturierung von Gewässern.
– Verbesserung der Struktur der Gewässer.
– Anlegen von Gewässerrandstreifen.
– Verzicht auf das Füttern von Wasservögeln, um die Gewässer nicht zusätzlich durch überschüssige Nährstoffe zu belasten und die Gesundheit der Tiere zu schützen, da insbesondere Brot für Wasservögel schädlich ist.
Trotz der Umsetzung vieler dieser Maßnahmen treten deren positive Effekte oft erst mit einer zeitlichen Verzögerung ein.
Bei einem größeren Fischsterben (mehrere hundert tote Fische) sollte das Schadensmanagement der BUKEA unter der Telefonnummer 0175 344 3984 kontaktiert werden. Die Mitarbeiter dort arbeiten mit der Wasserwirtschaft der Bezirke zusammen, um die Situation vor Ort zu beurteilen und gegebenenfalls das Abfischen und die Entsorgung der toten Fische zu koordinieren.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Hambburg / Veröffentlicht am 01.07.2024