Die Robert Bosch Stiftung veranstaltet heute in Berlin die Auftaktveranstaltung für das Projekt „Zukunft aufgetischt!“. Damit beginnt die Umsetzung von zehn Modellprojekten in Deutschland, die mit innovativen und partizipativen Ansätzen Lösungen für zentrale Themen der Ernährungswende erarbeiten möchten. Zu diesen Herausforderungen gehören der Klimaschutz, die Verringerung von Lebensmittelverschwendung und der gleichberechtigte Zugang zu gesunden Lebensmitteln.
Die ausgewählten Kommunen haben sich aus 43 Bewerbungen hervorgetan und werden nun über zwei Jahre hinweg von der Robert Bosch Stiftung unterstützt. Ziel ist es, vor Ort in einen Dialog mit den Bürger:innen zu treten und durch unterschiedliche Beteiligungsformate nachhaltige regionale Ernährungssysteme zu fördern.
Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, betont, dass die meisten Menschen gesund und nachhaltig essen möchten. Ihre Ernährungsstrategie soll dies insbesondere in der Gemeinschaftsverpflegung erleichtern. Sie hebt hervor, dass der Modellregionenwettbewerb Regionen unterstützt, mehr regionale, saisonale und möglichst biologische Lebensmittel in Kantinen, Schulen und Kitas anzubieten und dabei die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung umzusetzen. Dr. Nick freut sich über das Engagement der Robert Bosch Stiftung, die weitere Regionen in ihrem Vorhaben unterstützt. Damit sollen vor Ort die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine gesunde und nachhaltige Ernährung ermöglichen.
Die zehn ausgewählten Kommunen haben die siebenköpfige Jury aus Experten der Landwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft durch ihre vielfältigen Ideen überzeugt. Jede Kommune setzt dabei unterschiedliche Schwerpunkte. So möchte der Landkreis Ostallgäu in Bayern lokale Akteure vernetzen, um nachhaltige Verpflegungssysteme in Schulen und Betrieben zu etablieren. In Oberhavel, Brandenburg, stehen Workshops und interkommunale Kooperationen im Vordergrund, um gesunde Ernährungsformen für alle zugänglich zu machen. Im niedersächsischen Verden wird auf Lernorte, Bildungsangebote und Kommunikationsformate gesetzt, die eine dauerhafte Verbindung zwischen Erzeuger:innen, Verarbeiter:innen und Verbraucher:innen fördern sollen.
Im Zentrum des Projekts steht eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Landwirtschaft und den Bürger:innen. Besonders wichtig war bei der Auswahl der Kommunen, dass alle Menschen vor Ort aktiv in den Prozess eingebunden werden können. Ebenso wurde ein starker politischer Wille zur Umsetzung nachhaltiger Veränderungen berücksichtigt.
Ottilie Bälz, Bereichsleiterin für Globale Fragen bei der Robert Bosch Stiftung, erklärt, dass „Zukunft aufgetischt!“ Kommunen die Möglichkeit gibt, mit inklusiven Aushandlungsprozessen Lösungen für die drängenden Herausforderungen der Ernährungswende zu entwickeln. Das Projekt ist eines der ersten, das dieses wichtige Thema landesweit in ländliche Regionen bringt, in denen es oft an speziell zugeschnittenen Strategien fehlt. Ziel ist es nicht, fertige Lösungen zu fördern, sondern die Entwicklung von nachhaltigen, regionalen Ansätzen, die die lokale Bevölkerung aktiv einbinden und gleichzeitig demokratische Werte stärken.
Während der zweijährigen Förderung erhalten die Kommunen bis zu 175.000 Euro sowie professionelle Unterstützung, um ihre Projekte gemeinsam zu analysieren, weiterzuentwickeln und zu optimieren. Partner wie B.A.U.M. Consult GmbH, der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. und die Kommunikationsberatung IKU_Die Dialoggestalter unterstützen bei der Umsetzung.
Das Projekt „Zukunft aufgetischt!“ steht exemplarisch für die Verknüpfung von Gesundheit, Klimaschutz, regionaler Entwicklung und Resilienz und bietet den Kommunen die Chance, innovative Lösungen für die Ernährungswende zu entwickeln und einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft zu leisten.
Die teilnehmenden Kommunen sind:
- Amt Temnitz, Brandenburg
- Bad Bevensen, Niedersachsen
- Braunichswalde, Thüringen
- Gülzow, Kollow, Krukow, Schleswig-Holstein
- Landkreis Ostallgäu, Bayern
- Leichlingen, Nordrhein-Westfalen
- Oberhavel, Brandenburg
- Papenburg, Niedersachsen
- Tangerhütte, Sachsen-Anhalt
- Verden, Niedersachsen
Weitere Informationen zu den Projekten und Kommunen sind auf der Website der Robert Bosch Stiftung verfügbar.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Robert Bosch Stiftung GmbH/ Veröffentlicht am 20.01.2025