Die Stadt Frankfurt setzt seit Juli auf sogenannte Klimalotsinnen und Klimalotsen, die direkt in den Stadtteilen aktiv sind. Ihre Aufgabe ist es, die Bürgerinnen und Bürger über den Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit zu informieren und dadurch einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor klimabedingten Gesundheitsrisiken zu leisten. Insgesamt 23 Personen wurden dafür in den vergangenen zwei Monaten vom Gesundheitsamt Frankfurt am Main geschult. Am Mittwoch, dem 2. Juli, erhielten sie im Auditorium des Gesundheitsamts ihre Zertifikate im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung.
Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl zeigte sich erfreut über das Engagement der neuen Klimalotsinnen und Klimalotsen. Sie betonte, dass deren Einsatz dazu beiträgt, die Menschen in Frankfurt besser vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze und Klimaveränderungen zu schützen. Aus ihrer Sicht sei der Klimawandel nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein soziales Problem – insbesondere für Personen, die in besonders hitzebelasteten Stadtteilen leben oder in Berufen arbeiten, in denen sie hohen Temperaturen kaum entgehen können.
Die Klimalotsinnen und -lotsen werden künftig in Einrichtungen wie Stadtteilzentren, Kulturhäusern, Vereinen oder Kirchengemeinden unterwegs sein, um praxisnahe Informationen weiterzugeben. Dabei geht es unter anderem um Verhaltensweisen bei großer Hitze, richtiges Handeln bei Starkregen, klimaschonende Mobilität und eine umweltbewusste Ernährung.
Auch der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Peter Tinnemann, unterstrich die Bedeutung des Projekts. Es gehe darum, das Wissen der Frankfurter Bevölkerung im Bereich Klima und Gesundheit zu stärken und sie dabei zu unterstützen, aktiv mit steigenden Temperaturen umzugehen. Ziel sei es, durch bessere Gesundheitskompetenz mehr Chancengleichheit zu schaffen – vor allem für Gruppen, die besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels sind, wie Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen.
Claudia Ackermann, Leiterin des Verbands der Ersatzkassen, hob im Namen der ARGE GKV-Bündnis für Gesundheit und der hessischen Krankenkassen hervor, wie wichtig die direkte, niedrigschwellige Ansprache sei. Die Klimalotsinnen und -lotsen würden die Menschen dazu befähigen, mit Hitzewellen und extremen Wetterlagen gesund umzugehen. Sie sprach den frisch ausgebildeten Teilnehmenden ihre Glückwünsche aus und wünschte ihnen viel Erfolg für die bevorstehenden Einsätze.
Das Projekt richtet sich an die gesamte Bevölkerung, legt den Schwerpunkt jedoch auf Menschen, die bisher nur wenig Zugang zu Gesundheits- und Klimainformationen hatten. Es ist Teil der Kommunalen Gesundheitsinitiativen interkulturell (KoGi) und wurde gemeinsam mit dem Projektpartner „Kinder im Zentrum Gallus e. V. – Mehrgenerationenhaus Frankfurt“ entwickelt. Gefördert wird das Vorhaben vom GKV-Bündnis für Gesundheit.
Bevor die Schulungen begannen, hatte das Gesundheitsamt über eine Online-Umfrage ermittelt, welche Informationen für ein gesundes Leben besonders gefragt sind und in welchen Bereichen sich die Menschen bereits gut informiert fühlen. Projektleiterin Dr. Manuela Schade erklärte, dass diese Rückmeldungen entscheidend für die Entwicklung eines praxisnahen Ausbildungsprogramms gewesen seien. Passend zu den hohen Temperaturen im Sommer starteten nun die ersten Informationsveranstaltungen. Wer eine solche Veranstaltung selbst organisieren möchte, könne sich direkt an das Gesundheitsamt oder den Projektpartner wenden.
Anfragen sind per E-Mail möglich an: gbe@stadt-frankfurt.de oder kogi@kiz-gallus.org
Zum GKV-Bündnis für Gesundheit:
Das Bündnis setzt sich für Projekte ein, die die Gesundheitskompetenz stärken und praktikable Lösungen im Umgang mit den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels bieten. Es fördert den gesellschaftlichen Dialog über diese Themen und möchte mit nachhaltigen Projekten Impulse für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem geben.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Frankfurt/ Veröffentlicht am 02.07.2025
