Das Land Nordrhein-Westfalen erweitert seine Fördermaßnahmen für den Herdenschutz. Das Umweltministerium hat die Fördergebiete „Oberer Arnsberger Wald“ und die angrenzende „Pufferzone Oberer Arnsberger Wald“ neu definiert. Mit dieser Erweiterung um insgesamt 902 Quadratkilometer können nun über die Hälfte der Landesfläche (52 Prozent) für Fördermittel beantragt werden, um Weidetierhaltungen besser gegen Wölfe zu sichern.
Im Rahmen des Wolfsmonitorings wurde im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis mehrfach ein weiblicher Wolf mit der Kennung GW3199f nachgewiesen. Dieses Tier stammt aus dem sächsischen Wolfsterritorium Gohrischheide und scheint sich aufgrund mehrerer Nachweise – darunter drei Wildtier- und ein Nutztierriss – über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten als standorttreu zu erweisen.
Umweltminister Oliver Krischer kündigte an, dass die Herdenschutz-Förderung in Nordrhein-Westfalen bald weiterentwickelt wird. Dabei wird besonders darauf geachtet, die Schäferinnen und Schäfer beim Herdenschutz zu unterstützen. Die erweiterten Förderangebote sollen den Tierhalterinnen und Tierhaltern gezielt bei der Sicherstellung eines effektiven Herdenschutzes helfen.
Förderkulissen für den Herdenschutz werden eingerichtet, wenn Wölfe in einer Region nachgewiesen werden und dort ein Territorium etabliert haben. Innerhalb dieser Fördergebiete können bis zu 100 Prozent der Kosten für investive Herdenschutzmaßnahmen übernommen werden, einschließlich der Anschaffung und Ausbildung von Herdenschutzhunden, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Auch in den umliegenden Pufferzonen können Herdenschutzzäune gefördert werden. Für das Jahr 2024 stehen eine Million Euro für entsprechende Maßnahmen zur Verfügung.
Die neu ausgewiesene Förderkulisse „Oberer Arnsberger Wald“ und die Pufferzone erstrecken sich über 902 Quadratkilometer und umfassen den westlichen Teil des Hochsauerlandkreises, einen bedeutenden Abschnitt des Arnsberger Waldes in den Regionen Arnsberg und Meschede sowie Teile des Kreises Soest im Norden. Die Grenzen verlaufen nach Norden hin in die Agrarlandschaft der Soester Börde und im Süden entlang von Bundesautobahnen, dichten Siedlungsstrukturen und der Ruhr. Im Südwesten grenzt die neue Förderkulisse an die bestehende Pufferzone der „Förderkulisse Märkisches Sauerland“ und im Nordosten an die Pufferzone der „Förderkulisse Senne – Eggegebirge“.