Infoveranstaltung zu tierschonenden mobilen Schlachtmethoden

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Seit Jahren beobachtet man einen Rückgang regionaler Schlachtbetriebe. Dadurch müssen Tiere oft weite Strecken zu zentralen Schlachthöfen zurücklegen, was zu erheblichem Stress durch lange Transportzeiten führt. Vor diesem Hintergrund fand am heutigen Dienstag (4. Juni) bereits die dritte Informationsveranstaltung zum Thema „Mobile Schlachtung in Brandenburg“ statt. Organisiert wurde diese vom Tierschutzberatungsdienst in Brandenburg in Kooperation mit dem Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow e.V. (IFN), der Landestierschutzbeauftragten von Brandenburg sowie dem Netzwerk Fokus Tierwohl. Die Veranstaltung verzeichnete 208 Teilnehmende, was das große Interesse an diesem Thema unterstreicht.

Dieses Jahr fungiert das IFN in Bernau bei Berlin OT Schönow nicht nur als Austragungsort, sondern auch als Präsentator eigener Pilotprojekte für regionale Lösungen. Diskutiert wurden Themen wie „Geflügel mobil schlachten“, „Teilmobil Schlachten mit Anhängern des IFN“, „Praktische Tipps und Schwerpunkt Weideschuss“ und die Möglichkeiten zur Qualifikation im mobilen Schlachten.

Dr. Jens Hübel, stellvertretender Dezernatsleiter des Tierschutzberatungsdienstes, führte aus, dass die Veranstaltung seit 2021 die Einführung der mobilen Schlachtung in Brandenburg unterstützt, um den Tierschutz zu verbessern, indem auf belastende Transporte der Tiere verzichtet wird.

Dr. Anne Zinke, Landestierschutzbeauftragte von Brandenburg, stellte klar, dass mobile, betriebsnahe Schlachtungen als Alternative zu zentralen Schlachthöfen das Tierwohl signifikant verbessern können, indem die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben und nicht transportiert werden müssen. Sie betonte die Notwendigkeit, den Einsatz mobiler Schlachtsysteme voranzutreiben.

Dr. Claudia Possardt, Projektleiterin des Netzwerks Fokus Tierwohl Brandenburg und Leiterin des Tierschutzberatungsdienstes, erklärte, dass die mobile Schlachtung sich deutlich weiterentwickelt hat und die Veranstaltung dazu dient, den Wissenstransfer zu fördern.

Dr. Claudia Zernick vom IFN Schönow e.V. beschrieb die mobile Schlachtung als eine fortschrittliche Methode, die ethische und ökonomische Vorteile bietet. Sie erwähnte, dass der Übergang zu diesem Verfahren anfänglich Herausforderungen birgt, die im Rahmen des Projekts Unterstützung finden.

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In der Veranstaltung wurden umfassend rechtliche, formelle sowie aktuelle Entwicklungen und Projekte zur mobilen Schlachtung in Brandenburg behandelt, einschließlich tierschonender Verfahren. Es wurden auch Erfahrungen zum Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten präsentiert.

Obwohl die Fleischproduktion in Deutschland rückläufig ist, werden jährlich Millionen Tiere geschlachtet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2023 allein in Deutschland 47,9 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 702,2 Millionen Geflügel geschlachtet, was einer Gesamtproduktion von 6,8 Millionen Tonnen Fleisch entspricht.

Zusammenfassend zeigt die Veranstaltung, dass mobile Schlachtsysteme effektive Verfahren darstellen, die Tierschutz, Hygienestandards und die Flexibilität der landwirtschaftlichen Produktion verbessern und damit regionale Strukturen stärken können. Es bleibt jedoch die Aufgabe, weiterhin an der Entwicklung und Implementierung praxistauglicher Verfahren für die vollmobile Schlachtung großer Nutztiere zu arbeiten und diese rasch in die Praxis umzusetzen.

Der Tierschutzberatungsdienst, initiiert durch einen Landtagsbeschluss im Rahmen des Brandenburgischen Tierschutzplans, bietet kostenfreie Beratung für alle Nutztierarten, insbesondere Schweine, Geflügel und Rinder, an.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Leipzig / Veröffentlicht am 04.06.2024

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