Inklusionsprojekt Glauer Hof bekommt weitere finanzielle Unterstützung

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Im denkmalgeschützten Glauer Hof in Trebbin (Teltow-Fläming) wird nun ein gemeinsames und selbstbestimmtes Leben von Menschen mit und ohne Behinderungen gefördert. Die Glauer Hof – Inklusion leben gGmbH schafft in diesem Ensemble insgesamt 25 größtenteils barrierefreie Wohnungen, von denen bereits 14 fertiggestellt sind. Solche alternativen Wohnformen leisten einen bedeutenden Beitrag zu der von der brandenburgischen Landesregierung angestrebten inklusiven Gesellschaft. In diesem Jahr hat das Sozialministerium das Projekt mit etwa 27.800 Euro unterstützt, um ein öffentliches WC für Rollstuhlfahrer einzubauen. An der Feier zur Fertigstellung nahmen die Sozialministerin Ursula Nonnemacher und die Landesbehindertenbeauftragte Janny Armbruster teil.

Die Sozialministerin äußerte die Überzeugung, dass es in Brandenburg mehr solcher Projekte geben sollte, da sie Teilhabe und ein harmonisches Miteinander fördern. Sie hob hervor, dass dies eine gelebte Inklusion im besten Sinne darstellt und ein wichtiges Kriterium der UN-Behindertenrechtskonvention erfüllt. Inklusion sei definiert durch die uneingeschränkte Teilhabe jedes Menschen am gesellschaftlichen Leben. Ihr Ziel sei es, dass Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen Bedürfnissen gemeinsam in den Quartieren leben können. Sie zeigte sich erfreut darüber, dass das vorbildliche Projekt erneut mit Lottomitteln unterstützt werden konnte.

Janny Armbruster, die Landesbehindertenbeauftragte, betonte, dass der barrierefreie Zugang zu Gebäuden, Wohnraum und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen eine Grundvoraussetzung für ein gleichberechtigtes und autonomes Leben darstellt. Leider sei dieser Zugang vielen Menschen mit Behinderungen oft noch verwehrt. Daher sei das Wohnprojekt Glauer Hof ein beispielhaftes Modell dafür, wie man sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig leben könne.

Das Wohnprojekt Glauer Hof gehört zur teilweise denkmalgeschützten Siedlung Friedensstadt Weißenberg im Trebbiner Ortsteil Glau, die zwischen 1920 und 1935 von Joseph Weißenberg und der späteren Johannischen Kirche als christliches Siedlungswerk errichtet wurde. Der Glauer Hof, der 1922 nach einem Entwurf des Architekten Willy Fromholz erbaut wurde, diente früher als Wohnraum, Poststelle, Kolonialwarenladen, Privatschule für die Siedlungskinder und Verwaltungsgebäude.

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Die eigens gegründete Glauer Hof – Inklusion leben gGmbH saniert derzeit das seit zehn Jahren leerstehende Gebäudeensemble denkmalgerecht und plant zwei Neubauten mit insgesamt 25 Wohneinheiten, von denen 21 barrierefrei sind. Ziel ist es, über ein reines Mietverhältnis hinaus ein gemeinschaftliches Wohnen zu schaffen. Neben einem Begegnungsraum für Gespräche und Treffen ist auch ein Raum der Stille für innere Einkehr vorgesehen.

Der erste Bauabschnitt, der nun abgeschlossen ist, umfasst 14 Wohnungen mit einer Fläche zwischen 23 und 67 Quadratmetern, darunter zehn barrierefreie. Im Erdgeschoss sind zwei Wohnungen für Menschen mit Sehbehinderungen sowie zwei für Rollstuhlfahrer vorgesehen.

Bereits im letzten Jahr hatte das Sozialministerium den Einbau eines Treppenliftes und zweier Küchen für Menschen mit Sehbehinderungen mit etwa 27.600 Euro aus Lottomitteln unterstützt.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Land Brandenburg/ Veröffentlicht am 30.08.2024

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