Oft nur symptomatische Behandlung chronischer Schmerzen

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In Deutschland leiden Millionen von Menschen unter chronischen Schmerzen, doch die meisten sehen sich mit einem immer wiederkehrenden Problem konfrontiert: Ihre Schmerzen werden lediglich oberflächlich behandelt, anstatt die zugrunde liegende Ursache anzugehen. Der Fokus liegt häufig auf Medikamenten und kurzfristigen Lösungen, während die Schmerzen immer wieder zurückkehren.

Ein Grund dafür, dass chronische Schmerzen in der Regel symptomatisch und nicht ursächlich behandelt werden, ist das derzeitige Gesundheitssystem. Insbesondere der wirtschaftliche Druck auf medizinische Einrichtungen und Praxen spielt dabei eine zentrale Rolle. Ärzte müssen oft eine große Zahl von Patienten betreuen und gleichzeitig wirtschaftlich arbeiten. Dadurch sehen sie sich gezwungen, auf zeitintensive und kostenaufwändige Behandlungsmethoden zu verzichten, was dazu führt, dass symptomatische Behandlungen häufig bevorzugt werden.

Langfristige Auswirkungen bei unzureichender Behandlung

Wenn chronische Schmerzen über Jahre hinweg nur symptomatisch behandelt werden, hat das sowohl körperliche als auch psychische Folgen, die das Leiden der Betroffenen verstärken. Oft fühlen sich Patienten frustriert und hoffnungslos, da eine rein symptomatische Behandlung lediglich eine kurzfristige Linderung verschafft. In vielen Fällen entwickelt sich ein sogenanntes „Schmerzgedächtnis“, bei dem das Gehirn neuroplastische Veränderungen durchläuft, die den Schmerz als normalen Zustand etablieren und die Schmerzempfindlichkeit erhöhen. Negative Gedanken und die ständige Angst vor Rückkehr des Schmerzes erhöhen zudem das Risiko für psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen.

Körperlich führen chronische Schmerzen häufig zu Schonhaltungen und veränderten Bewegungsmustern, um den Schmerz zu vermeiden. Darüber hinaus kann die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln zu Nebenwirkungen führen. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass sich Betroffene in einer Negativspirale befinden, aus der sie nur mit der richtigen Therapie und professioneller Unterstützung entkommen können.

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Multimodale Schmerztherapie als Lösung

Ein wirksamer Ansatz für die Behandlung chronischer Schmerzen ist die multimodale Schmerztherapie, die verschiedene therapeutische Ansätze miteinander kombiniert. Dieser Ansatz integriert Methoden aus Bereichen wie Physiotherapie, Psychotherapie, Ernährungswissenschaft, Schmerzmedizin und Ergotherapie und verfolgt das Ziel, den Schmerz auf mehreren Ebenen zu behandeln. Die Therapie wird individuell angepasst und setzt auf eine ganzheitliche Behandlung, um einen dauerhaften Ausweg aus der Schmerzspirale zu ermöglichen.

Zu den typischen Elementen gehören Bewegungstherapien, die die Muskulatur stärken und die Beweglichkeit verbessern, sowie Entspannungsverfahren, die durch Stressabbau das Schmerzempfinden positiv beeinflussen können. Ein wichtiger Bestandteil ist auch die kognitive Verhaltenstherapie, bei der Patienten lernen, die Zusammenhänge zwischen Gedanken, Emotionen und Schmerz zu verstehen und dysfunktionale Denkmuster zu verändern, die den Schmerz verstärken.

Darüber hinaus spielen physiotherapeutische Maßnahmen eine entscheidende Rolle. Durch gezielte Bewegung und sanftes Training können Patienten ihre körperliche Belastbarkeit erhöhen und Schonhaltungen abbauen, was langfristig zu einer Verringerung der Schmerzempfindlichkeit führt. Ein solcher integrativer Ansatz bietet auf lange Sicht viele Vorteile für Schmerzpatienten.

Schlussfolgerung:

Es ist daher von großer Bedeutung, ganzheitliche Therapieansätze wie die multimodale Schmerztherapie in Deutschland stärker zu fördern. Nachhaltige Lösungen erfordern ein umfassendes Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren des Schmerzes. Nur so lässt sich eine tatsächliche Besserung erzielen. Die Herausforderung liegt darin, den Wert dieser Therapien anzuerkennen und sie besser in das Gesundheitssystem zu integrieren.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von MEDICUM Rhein-Ahr-Eifel GmbH/ Veröffentlicht am 20.12.2024

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