Rastanlagen mit Anzahl der Camper überfordert

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Über 50 % der 15 Millionen Camper in Deutschland ziehen es vor, mit ihrem Caravan oder Wohnmobil innerhalb des Landes zu reisen. Allerdings zeigt der jüngste Test des ADAC, dass die Rastanlagen entlang der Autobahnen auf diese Entwicklung nicht ausreichend vorbereitet sind. Bei der Überprüfung von 80 Rastanlagen in den Jahren 2023 und 2024 wurden erhebliche Versorgungsdefizite für Camper und Gespanne festgestellt.

Ein zentrales Problem ist die Verfügbarkeit von ausreichend breiten und langen Parkplätzen. Nur etwa jede vierte der 80 getesteten Rastanlagen an den Hauptautobahnstrecken hatte spezielle Parkmöglichkeiten für Wohnmobile oder Gespanne. In 55 Anlagen waren sogar gar keine ausgewiesenen Parkplätze für Camper vorhanden. Besonders besorgniserregend ist die Situation auf fünf Rastanlagen, wo Camper gezwungen waren, Parkplätze mit Lkw zu teilen. Dies stellt insbesondere für Familien mit Kindern ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar und ist auch für die Lkw-Fahrer in Anbetracht der bereits angespannten Parksituation suboptimal.

Ein weiteres Problem ist die unzureichende Beschilderung auf den Rastanlagen. Selbst wenn Parkplätze für Wohnmobile vorhanden waren, war die Wegweisung oft mangelhaft. Lediglich 17 der geprüften Rastanlagen boten eine durchgehende Beschilderung ab der ersten Kreuzung zu den Parkplätzen. Bei sechs Anlagen begann die Wegweisung entweder zu spät oder endete abrupt. In 57 Fällen fehlte die Beschilderung ganz oder sie war nur an den Lkw-Stellplätzen vorhanden. Dies führte dazu, dass Lkw oft auf Pkw-Parkplätzen oder in Zufahrten falsch parkten, was durch die mangelhafte Wegführung begünstigt wurde.

Für Fahrer von elektrisch betriebenen Wohnwagen-Gespannen gestaltet sich die Situation besonders schwierig. Nur an drei der getesteten Rastanlagen – Werratal Süd/A4, Lindholz/A20 und Auerswalder Blick Süd/A4 – fanden die Tester Ladesäulen, die ohne Abkuppeln des Anhängers oder Wohnwagens genutzt werden konnten.

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Im Gegensatz zu den vorbildlichen Rastanlagen im benachbarten Ausland, die teilweise spezielle Bereiche für Camper bieten, fiel auf, dass keine der getesteten Anlagen besondere Serviceeinrichtungen für Camper bereithielt. An allen 80 untersuchten Rastanlagen fehlten sowohl Frischwasserstationen als auch Möglichkeiten zur Entsorgung und Reinigung von Schmutzwasser und Kassettentoiletten. Zudem fanden die Tester keine weiteren Einrichtungen wie CEE-Steckdosen, um Strom für Licht und Kühlung während des Aufenthalts zu nutzen.

Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat sich die Anzahl der Campingfahrzeuge auf deutschen Straßen in den letzten fünf Jahren verdoppelt. In Deutschland gibt es etwa 750.000 Wohnwagen und über 900.000 Wohn- und Reisemobile. Diese Entwicklung verschärft auch die Probleme der Lkw, für die an den deutschen Autobahnen gegenwärtig zwischen 23.000 und 35.000 Stellplätze fehlen.

Angesichts dieser Situation rät der ADAC allen Campern, ihre Reisen sorgfältig zu planen und sich vorab über geeignete Rastanlagen zu informieren. Zudem sollten sie in Erwägung ziehen, auf Reisemobil- und Campingplätze entlang der Strecke auszuweichen. Der ADAC fordert von den Verantwortlichen, stärker auf die gestiegenen Bedürfnisse der Wohnmobilisten einzugehen.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von ADAC/ Veröffentlicht am 01.10.2024

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