Reparaturkosten und Elektroschrott: Wie Deutschland mit defekten Geräten umgeht

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Viele Haushalte in Deutschland stehen vor einer Herausforderung, wenn Elektrogeräte kaputtgehen. Laut einer Studie des Spezialversicherers Wertgarantie können 34 Prozent der Befragten unerwartete Ausgaben bis maximal 100 Euro ohne größere Schwierigkeiten bewältigen – höhere Beträge bringen sie jedoch häufig an ihre Grenzen. Rund ein Viertel der Teilnehmenden kann noch bis zu 200 Euro aufbringen. Gleichzeitig zeigt die Befragung, dass sich die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher derzeit wegen möglicher Reparaturkosten Sorgen macht, etwa wenn Fernseher, Kaffeemaschine oder Waschmaschine den Dienst verweigern.

Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten gehen zudem davon aus, dass Reparaturen in den kommenden Jahren teurer werden. Gründe dafür sehen sie vor allem in steigenden Preisen für Ersatzteile und den allgemeinen Kostenanstieg durch die Inflation. Schon kleinere Schäden könnten damit zur finanziellen Belastung werden.

Die Ergebnisse stammen aus der repräsentativen Studie „Reparieren statt Wegwerfen“, die Wertgarantie im Jahr 2020 initiiert hat und seither regelmäßig fortführt. Ziel ist es, das Bewusstsein für längere Nutzungszyklen von Geräten zu fördern und auf die Umwelt- und Kostenvorteile von Reparaturen aufmerksam zu machen.

Elektroschrott: Ein unterschätztes Umweltproblem

Die Furcht vor hohen Kosten führt oft dazu, dass defekte Elektrogeräte entsorgt statt repariert werden. Nach den aktuellen Studienergebnissen entstehen dadurch jährlich rund 355.871 Tonnen Elektroschrott in Deutschland – das entspricht etwa 8,6 Kilogramm pro Haushalt. Besonders bemerkenswert ist, dass Verbraucherinnen und Verbraucher das tatsächliche Ausmaß deutlich unterschätzen: Im Schnitt schätzen sie die Menge des jährlich anfallenden Elektroschrotts auf nur etwa 52.000 Tonnen.

Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie gravierend das Umweltproblem tatsächlich ist. Jede Reparatur, die einen Neukauf vermeidet, leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz.

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Reparaturen als Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft

Nach Angaben von Wertgarantie zeigen die Studienergebnisse deutlich, dass viele Menschen wegen unvorhersehbarer Kosten zögern, Geräte reparieren zu lassen. Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass gerade die Möglichkeit zur Reparatur entscheidend sei, um Umweltbelastungen zu reduzieren und die Lebensdauer von Geräten zu verlängern. Reparaturen seien eine wesentliche Säule einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft, da sie den Verbrauch von Rohstoffen senken und Abfall vermeiden helfen.

Als Spezialversicherer für Haushalts- und Konsumelektronik engagiert sich Wertgarantie gemeinsam mit Partnern dafür, den Reparaturmarkt zu stärken und nachhaltige Nutzungskreisläufe zu fördern.

Über die Studie „Reparieren statt Wegwerfen“

Die empirische Untersuchung soll aufzeigen, wie Verbraucherinnen und Verbraucher mit defekten Elektrogeräten umgehen und welche Auswirkungen ihr Verhalten auf die jährliche Elektroschrottbilanz hat. Grundlage der aktuellen Ergebnisse sind deutschlandweite Befragungen zwischen 2020 und 2025 mit insgesamt 25.553 Teilnehmenden aus vier Erhebungswellen.

In der jüngsten Erhebungsphase von Mai bis Juni 2025 wurden 6.870 Personen befragt. Der Schwerpunkt lag auf dem Einfluss der aktuellen wirtschaftlichen Situation auf das Reparaturverhalten, den Umgang mit unerwarteten Kosten und der Einschätzung zum Thema Elektroschrott. Darüber hinaus wurde die Bilanz für jene neun Gerätearten analysiert, die im Anhang II der EU-Richtlinie (EU) 2024/1799 zum Recht auf Reparatur aufgeführt sind.

Weitere Informationen und die vollständige Studie stehen kostenfrei unter reparieren-statt-wegwerfen.de zur Verfügung.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung Wertgarantie/Veröffentlicht am 09.10.2025

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