In den ersten drei Wochen des Jahres gab es vier Brände, die Axel Pohl, ein Mitarbeiter des Amtes für Umwelt- und Klimaschutz, dazu veranlassten, den Schaden an einer Toilettenanlage am Strandzugang gegenüber der Jugendherberge in Warnemünde zu begutachten. Pohl berichtete, dass die erste Brandmeldung am Abend des 2. Januar 2025 einging und die zweite am folgenden Tag gegen Mittag. Bei diesen Vorfällen wurde die Toilettenanlage so stark beschädigt, dass eine Reparatur bis zur Saisoneröffnung nicht möglich sei. Bereits Ende Dezember 2024 wurden zwei weitere Toilettenanlagen in Warnemünde und Hohe Düne zerstört. Pohl stellte fest, dass Vandalismus an den öffentlichen Toiletten Rostocks zunimmt. Während Schmierereien und mutwillige Zerstörungen von Türen bereits häufig vorkommen, seien Brandschäden ein neues und besorgniserregendes Phänomen.
Rostock verfügt über fast 70 öffentliche Toiletten, von denen nicht alle in kommunaler Hand sind. Das Amt für Umwelt- und Klimaschutz betreut derzeit 23 Anlagen, während der städtische Eigenbetrieb TZRW für drei größere Anlagen verantwortlich ist. Die Reinigung wird von der Stadtentsorgung Rostock übernommen und erfolgt in der Saison bis zu dreimal täglich.
Zu den im Dezember beschädigten Anlagen gehört auch die an der Vogtei. Derzeit ist sie durch ein Absperrband gesichert. Männer müssen auf die barrierefreie Toilette ausweichen, da diese WC-Anlage durch unbekannte Täter zerstört wurde, vermutlich durch den Einsatz eines illegalen Feuerwerkskörpers. Die 1998 errichtete Anlage wurde zuletzt 2018 renoviert. Für die bevorstehende Saison ist eine komplette Erneuerung des Standorts geplant. Der TZRW ist sich des Vandalismusproblems bewusst und investiert jährlich einen niedrigen fünfstelligen Betrag für Reparaturen. Doch der entstandene Schaden sei in dieser Größenordnung bislang einmalig.
Im laufenden Jahr plant die Stadt, drei zusätzliche WC-Standorte sowie drei Trockentoiletten zu eröffnen, die spätestens 2026 in Betrieb genommen werden sollen. Die Verwaltung investiert je nach Standort und Größe bis zu 300.000 Euro für eine WC-Anlage, wobei die Kosten für Trocken-WC’s bei etwa 80.000 Euro liegen. Für die Beseitigung von Vandalismusschäden gibt das Amt jährlich über 20.000 Euro aus, insbesondere für kleinere Schäden, die nicht von der Versicherung gedeckt sind. Axel Pohl stellte fest, dass die Stadt glücklicherweise in den meisten Fällen versichert ist und jeder Vandalismusvorfall angezeigt wird, auch wenn die Täter nur selten ermittelt werden.
Dr. Ute Fischer-Gäde, Rostocks Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität, betonte, dass saubere öffentliche Toiletten in einer Gastgeberstadt wie Rostock selbstverständlich seien. Daher werde kontinuierlich in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Bisher konzentrieren sich die Toilettenanlagen vor allem auf touristische Hotspots wie das Stadtzentrum, Warnemünde und Markgrafenheide. Eine Analyse habe jedoch gezeigt, dass auch an anderen Stellen, wie in Parks oder in der Nähe stark frequentierter Spielplätze und im Stadthafen, Toiletten erforderlich sind. Fischer-Gäde erklärte, dass mutwillige Zerstörung leider zum Alltag gehöre und appellierte an die Bürger, künftig besser mit den Anlagen umzugehen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Rostock/ Veröffentlicht am 03.02.2025