Verlängerung des Anonymen Krankenscheins bis Ende 2026 geplant
Die Stadt Köln plant, das Angebot des Anonymen Krankenscheins (AKS) bis zum 31. Dezember 2026 fortzuführen. Eine entsprechende Entscheidung soll in der Ratssitzung am 27. Mai 2025 getroffen werden. Der AKS ermöglicht Personen ohne Krankenversicherung den Zugang zu medizinischer Versorgung. Ziel ist es, ihre gesundheitliche Situation zu verbessern und langfristig eine Anbindung an das reguläre Gesundheitssystem zu ermöglichen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Behandlung bestehender Erkrankungen, sondern auch auf präventiven Maßnahmen wie Vorsorgeuntersuchungen.
Der Anonyme Krankenschein wird im Rahmen medizinischer Angebote für Menschen ohne Zugang zur Regelversorgung genutzt. So findet beispielsweise im Gesundheitsamt eine allgemeinmedizinische Erstuntersuchung statt, bei der bei Bedarf eine Weitervermittlung über den AKS erfolgt. Vor der Nutzung des Scheins steht immer ein Clearingverfahren, das von Partnern wie der Clearingstelle Migration und Gesundheit oder dem Netzwerk für Menschen ohne Papiere durchgeführt wird. Dabei wird geprüft, ob eine Integration in das reguläre Gesundheitssystem möglich ist.
Nach Angaben von Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln, ist es ein zentrales Anliegen, dass niemand in der Stadt von medizinischer Versorgung ausgeschlossen wird. Er betont die Bedeutung des AKS für mehr Gerechtigkeit im Gesundheitssystem und würdigt das Engagement aller Beteiligten, die zu diesem Angebot beitragen.
Der AKS ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Köln mit mehreren Organisationen: agisra e.V., Caritasverband für die Stadt Köln e.V., Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH, Kölner Flüchtlingsrat e.V., Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung Köln und Rom e.V. Für die Jahre 2025 und 2026 sind Haushaltsmittel in Höhe von 685.706 Euro bzw. 500.000 Euro vorgesehen. Seit der Einführung im Juli 2023 wurden bis Ende 2024 insgesamt 335 Scheine ausgestellt.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Köln/ Veröffentlicht am 23.05.2025