Auch in Nordhessen haben sich die klimatischen Bedingungen spürbar verändert. Die hiesigen Landwirte sehen sich zunehmend mit Perioden extremer Trockenheit konfrontiert. Wenn es in den Sommermonaten deutlich weniger Niederschlag gibt, können die Erträge insbesondere bei Kartoffeln, Mais oder Sommergetreide deutlich sinken. Für die Landwirte bedeutet das teilweise erhebliche finanzielle Einbußen und manchmal sogar die Gefährdung ihrer betrieblichen Existenz. Dieser Artikel zeigt auf, wie sich die Betroffenen bereits jetzt an die geänderten Voraussetzungen anpassen und welche weiteren potenziellen Lösungen für die Zukunft diskutiert werden.
Geschützter Anbau als Antwort auf extreme Wetterlagen
Beim Anbau von Lebensmitteln setzen immer mehr Betriebe auf geschützte Anbausysteme, um dadurch unabhängiger von Witterungseinflüssen zu werden. Dank moderner und unkompliziert installierbarer Lösungen für das Gewächshaus können die dort angebauten Pflanzen unter stabilen Bedingungen gedeihen. Selbst bei für den Außenanbau ungünstigen Witterungsverhältnissen sind dadurch hohe Erträge und eine konstante Produktqualität möglich.
Neben der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit lässt sich in einem modernen Gewächshaus auch die Bewässerung präzise steuern. Bei einem relativ geringen Wasserverbrauch kann dadurch auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden. Für immer mehr landwirtschaftliche Unternehmen stellt das Gewächshaus daher eine lohnende Alternative zum zunehmend riskanten Freilandanbau dar.
Bodenschutz und gut durchdachte Fruchtfolgen als ökologisch sinnvolle Antwort
Ein guter Zustand des Bodens ist für einen stabilen Wasserhaushalt essenziell. Humusreiche, gut durchwurzelte Böden können wesentlich mehr Feuchtigkeit speichern als ein Untergrund, der durch wiederholte Bearbeitung zu stark verdichtet wurde und kaum noch biologische Aktivität aufweist. Um einen optimalen Zustand des Bodens wiederherzustellen und zu fördern, haben sich die folgenden Praktiken bewährt:
- Einsatz von Zwischenfrüchten zur Bodenlockerung
- verlängerte Fruchtfolgen zur Reduzierung von Schädlingsdruck
- weniger intensive Bearbeitung des Bodens, um die Bodenstruktur zu erhalten
- durchgehende Begrünung zur Vermeidung von Erosion
- Verstärkter Anbau tiefwurzelnder Pflanzenarten
Ein auf diese Weise gut gepflegter Ackerboden kann Niederschläge besser aufnehmen und über einen längeren Zeitraum speichern. Er ist darüber hinaus fruchtbarer und liefert den auf ihm wachsenden Kulturen ausreichend Nährstoffe.
Aufgrund der geänderten klimatischen Bedingungen werden andere Sorten bevorzugt
Da bei einigen Sorten, die sich zuvor regional über viele Jahrzehnte hinweg bewährt haben, der Ertrag sinkt, passen immer mehr Landwirte ihre Wahl an das Klima an. Pflanzen, die mit weniger Wasser auskommen und besser mit Hitze zurechtkommen, gewinnen an Bedeutung. Bei der Zucht von Getreidesaaten und anderem Saatgut wird vermehrt auf die Widerstandsfähigkeit geachtet. Außerdem ist es wichtiger geworden, dass die Pflanze auch auf einem suboptimalen Boden gut gedeihen kann, denn nicht immer ist es möglich, alle Flächen vor der Aussaat optimal aufzubereiten.
Langfristige Perspektiven für die Landwirtschaft in Nordhessen
Die klimatischen Veränderungen sind irreversibel und erfordern daher eine langfristige Anpassung der regionalen Landwirtschaft. Neben der Auswahl anderer Sorten, geeigneten Anbaumethoden und Bewässerungssystemen gewinnen auch digitale Technologien an Bedeutung. Sensorik, Wetterprognosen und satellitengestützte Bewirtschaftung ermöglichen eine gezieltere Planung von Saat und Ernte.
Sehr wichtig sind zudem die Beratung der Landwirte durch Wissenschaftler und andere Fachleute und der Austausch untereinander geworden. Die langfristige Perspektive für eine funktionierende Landwirtschaft liegt in einem intelligenten Zusammenspiel von Technik, Ökologie und wirtschaftlicher Tragfähigkeit. Damit dieser Wandel gelingt, braucht es passende Rahmenbedingungen und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen.