Gute Anbindung, aber Schwächen bei Sicherheit und Fahrradmitnahme im Nahverkehr
Im Fahrradklimatest 2024 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) positioniert sich Würzburg erneut im bundesweiten Mittelfeld. Mit der Gesamtnote 4,0 erreicht die Stadt Platz 22 von 42 in der Kategorie der Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern. Insgesamt beteiligten sich 454 Personen aus Würzburg an der Befragung und bewerteten 27 verschiedene Aspekte rund um den Radverkehr.
Pluspunkte für Innenstadtanbindung und Einbahnstraßenregelung
Besonders positiv fiel die Bewertung der Erreichbarkeit der Innenstadt aus – hier erhielt Würzburg die Note 2,8. Auch die Möglichkeit, Einbahnstraßen in beide Richtungen mit dem Fahrrad zu befahren, wurde mit 2,6 überdurchschnittlich gut eingeschätzt. Beim Thema Reinigung und Winterdienst auf Radwegen liegt die Stadt mit jeweils 3,8 ebenfalls leicht über dem bundesweiten Mittelwert.
Handlungsbedarf bei Sicherheit und Nahverkehr
Weniger zufrieden zeigen sich die Teilnehmenden mit der Mitnahme von Fahrrädern im öffentlichen Nahverkehr, die mit der Note 4,8 deutlich unter dem Durchschnitt lag. Besonders für Gelegenheitsnutzende stellt die bisherige Regelung – die eine kostenlose Mitnahme nur bei Monats- oder Abo-Tickets erlaubt – ein Hindernis dar. Auch das Sicherheitsgefühl im Straßenverkehr wurde kritisch bewertet.
Die Stadtverwaltung zeigte sich aufmerksam gegenüber diesen Ergebnissen. So ließ Baureferent Benjamin Schneider verlauten, dass man die Hinweise aus der Umfrage sehr ernst nehme. Sicherheit und Komfort würden als zentrale Ziele in der Radverkehrspolitik gelten. Durch die Weiterentwicklung des Radverkehrskonzepts sowie gezielte Maßnahmen in Infrastruktur, Kontrolle und Kommunikation solle die Situation für Radfahrende spürbar verbessert werden.
Fahrradfreundlichkeit weiter ausbauen – trotz Herausforderungen
Trotz der topografischen Bedingungen und der historisch gewachsenen Stadtstruktur setzt Würzburg auf das Fahrrad als wichtigen Bestandteil nachhaltiger Mobilität. Der Ausbau der Radachsen, die Schaffung neuer Abstellmöglichkeiten und eine steigende Nutzung – messbar etwa an der Zählstelle am Röntgenring – belegen die zunehmende Bedeutung des Radverkehrs im Stadtbild.
Radverkehrsbeauftragter Tobias Mattheis sieht im Ergebnis des Fahrradklimatests sowohl eine Anerkennung als auch einen klaren Arbeitsauftrag. Würzburg werde den eingeschlagenen Weg zu mehr Fahrradfreundlichkeit konsequent weiterverfolgen – Schritt für Schritt.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Würzburg/ Veröffentlicht am 24.06.2025