Verdacht auf Übergriffe und Gewalt in Bremer Wohngruppe

Datum:

In einer intensiv betreuten Wohngruppe für Erwachsene mit schwerer Behinderung sind Übergriffe und gewalttätige Handlungen durch Mitarbeitende gemeldet worden. Dies wurde von Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling am 19. September 2024 bekanntgegeben. Die Verdachtsmomente basieren hauptsächlich auf Berichten von Beschäftigten des Trägers, der Friedehorst Teilhabe Leben gGmbH, welche die Glaubwürdigkeit dieser Aussagen selbst bestätigt hat. Der Träger hat die zuständige Fachbehörde sowie die Wohn- und Betreuungsaufsicht und die Strafverfolgungsbehörden eingeschaltet und bereits erste Maßnahmen auf personalrechtlicher Ebene ergriffen.

Laut den Aussagen der Mitarbeitenden waren alle drei Bewohner der Wohngruppe, die für maximal fünf Personen konzipiert ist, körperlicher, verbaler und psychischer Gewalt ausgesetzt. Die Einrichtung bietet ein „intensivpädagogisches Angebot in einer Besonderen Wohnform“, wie es in der Leistungsvereinbarung zwischen dem Träger und der Sozialbehörde formuliert ist. Diese Wohngruppe wurde im Rahmen des im Jahr 2023 vollständig in Kraft getretenen Bundesteilhabegesetzes eingerichtet, das Menschen mit Behinderung mehr Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglichen soll. Es handelt sich um die dritte Wohngruppe dieser Art bei der Friedehorst Teilhabe Leben gGmbH, die seit dem 10. Juni 2024 besteht und sich noch im Aufbau befindet.

Die Leistungsvereinbarung sieht vor, dass die Einrichtung volljährige Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung aufnimmt, deren Selbstverantwortung und gesellschaftliche Integration eingeschränkt sind und die dabei sozialverträgliche Grenzen teilweise überschreiten, was sie selbst oder andere gefährden könnte. Zur Sicherheitsausstattung der Einrichtung gehört ein rund um die Uhr einsatzbereiter Sicherheitsdienst. In anderen Bundesländern werden solche Personen in geschlossenen Einrichtungen untergebracht.

Die Finanzierung der Einrichtung erfolgt über die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration. Die Aufnahme von Bewohnerinnen und Bewohnern erfolgt nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Fachreferats in der Behörde.

Empfehlenswert:  Arbeitsbedingungen für Paketboten werden verbessert

Die Vorgänge werden nun gründlich mit externer Unterstützung untersucht. Die Senatorin beabsichtigt, der zuständigen Fachdeputation für Soziales, Jugend und Integration in der nächsten Sitzung am Donnerstag, den 26. September 2024, in einer nichtöffentlichen Sitzung zu berichten.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Bremen/ Veröffentlicht am 20.09.2024

teilen:

beliebt

könnte auch interessant sein
ähnliche

Dresden: Wen betrifft die Gebäudeeinmessungspflicht

Wer seit dem 24. Juni 1991 ein Gebäude neu...

Hessische Landesregierung stellt Respekt-Paket für Einsatzkräfte vor

Die Hessische Landesregierung hat ein Paket geschnürt, das sich...

Kastanien, Eicheln und Nüsse sammeln und dafür Geld bekommen

Es ist wieder Zeit, Eicheln, Kastanien und Nüsse für...

Landschaftsprogramm und Flächennutzungsplan werden geändert

Deutschland hat sich vorgenommen, die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien...