So wird der Garten artenfreundlich winterfest

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In den kommenden Wochen, wenn die Temperaturen fallen und die Tage kürzer werden, bereiten sich viele Gartenliebhaber auf den Winter vor. Der Herbst spielt dabei eine zentrale Rolle im Gartenjahr. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Pflanzen rechtzeitig vor der Winterpause in die Erde zu setzen und Garten, Balkon oder Terrasse auf die kalte Jahreszeit einzustellen.

Hobbygärtnerinnen und -gärtner haben die Möglichkeit, nicht nur aufzuräumen, sondern auch aktiv zur Artenvielfalt im Winter beizutragen. Dies kann ohne großen Aufwand geschehen und hat dennoch eine bedeutende Wirkung auf Nützlinge wie Vögel, Insekten oder Igel, die in der kommenden Saison wertvolle Helfer bei der Bekämpfung von Schädlingen sein werden.

Futterquellen für den Winter pflanzen

Für viele Gartenfreunde ist die Herbstpflanzzeit ein Höhepunkt im Gartenkalender. Diese Phase ist auch ideal für die Artenvielfalt, da nun insekten- und bienenfreundliche Pflanzen in die Beete oder Kübel gesetzt werden können, die während der Wintermonate blühen und so wichtige Futterquellen darstellen.

Winterblüher wie Winterjasmin oder Winterschneeball bieten ab Dezember wertvolle Nahrung für Insekten. Beerensträucher, wie Eberesche oder Ilex, versorgen die Vögel. Viele dieser Pflanzen fühlen sich in Gärten aufgrund ihres Platzbedarfs am wohlsten, es gibt jedoch auch geeignete Pflanzen für Kübel, wie Schneeheide oder Christrose.

Die Anschaffung von Blumenzwiebeln, insbesondere von Frühblühern, ist jetzt sinnvoll. Krokusse blühen beispielsweise bereits ab Februar und sind somit eine erste Anlaufstelle für Hummelköniginnen, die aus dem Winterschlaf erwachen. Auch Zierlauch, Schneeglöckchen oder Traubenhyazinthe sind gefragte Nahrungsquellen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie sich selbst in kleinen Flächen wie Balkonkästen wohlfühlen, was sie zu einer optimalen Möglichkeit für Pflanzenliebhaber mit Balkon oder Terrasse macht, um Bienen und anderen Insekten bereits zu Jahresbeginn zu helfen.

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Zahlreiche Gartenfreunde möchten auch den heimischen Vögeln mit Futterangeboten über den Winter helfen. Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) rät, Futterspender aus dem Fachhandel zu nutzen. Besonders geeignet sind Futtersilos, da diese nach oben hin verschlossen sind und das Futter nicht verderben kann. Außerdem haben die Vögel dadurch nicht die Möglichkeit, im Futter umherzulaufen, was die Übertragung von Krankheiten verhindert. Daher sollten klassische Vogelhäuschen regelmäßig gereinigt und das Futter erneuert werden. Sie sollten in ausreichender Höhe in der Nähe von Bäumen oder Büschen platziert werden, damit Fressfeinde wie Katzen keine Chance haben und die Vögel sich bei Gefahr schnell ins Gehölz zurückziehen können.

Artenfreundliche Wintervorbereitungen im Garten

Neben dem Pflanzen steht bei Gartenbesitzern auch das Aufräumen zur Wintervorbereitung auf der Agenda. Wer dem Prinzip „Weniger ist mehr“ folgt, kann einen bedeutenden Beitrag zur Überwinterung vieler Nützlinge leisten. Der IVA empfiehlt hierzu folgende Maßnahmen:

– **Laub liegen lassen:** Laub kann auf Beeten und unter Sträuchern verteilt werden, um den Boden vor Frost zu schützen und unterirdischen Lebewesen wie Regenwürmern eine schützende Schicht zu bieten. Aufgeschichtetes Laub bietet Igeln und Insekten zudem einen idealen Unterschlupf.

– **Heckenschnitt nicht entsorgen:** Gestapelter Heckenschnitt kann als Überwinterungsmöglichkeit für kleine Wildtiere dienen.

– **Stauden stehen lassen:** Stauden sollten erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. In den Blütenständen finden Vögel noch Nahrung, und in den hohlen Stängeln können Schmetterlingseier heranreifen.

Wer während der warmen Jahreszeit mit zusätzlichen Hilfsmitteln die Artenvielfalt gefördert hat, kann diese auch im Winter weiterhin nutzen:

– **Nistkästen hängen lassen:** Nistkästen sollten im Herbst gereinigt und im Winter hängen gelassen werden, da sie nicht nur Vögeln, sondern auch Eichhörnchen und Schmetterlingen als Winterquartier dienen können.

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– **Insektenhotels nicht umstellen:** Insektenhotels sollten im Winter nicht an wärmere Orte wie Garagen oder Gartenhäuser verlegt werden. Dr. Regina Fischer, eine Expertin des IVA, weist darauf hin, dass der Biorhythmus der Insekten auf die natürlichen Temperaturen ausgerichtet ist. Künstliche Wärme könnte dazu führen, dass sie zu früh aus der Winterstarre erwachen, was ohne Nahrung tödlich für sie sein kann.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Industrieverband Agrar e.V. (IVA)/ Veröffentlicht am 26.09.2024

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