Hilfetelefon für männliche Gewaltopfer

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Auch Männer können Opfer häuslicher Gewalt werden. Daher wurde das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ am 22. April 2020 in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern eingeführt. Durch die Beteiligung der Bundesländer Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und zuletzt Rheinland-Pfalz konnte das kostenlose und anonyme Beratungsangebot für betroffene Männer weiter ausgebaut werden. Anlässlich des vierten Jahrestages des Männerhilfetelefons wurde die Internetseite aktualisiert, um Betroffene und Helfer besser zu erreichen.

Im Jahr 2023 gab es insgesamt 3.311 Beratungen. Dabei meldeten sich überwiegend selbst betroffene Männer (67,6 Prozent). Unterstützende machten 11,2 Prozent der Beratungen aus, Fachkräfte 15,1 Prozent. Zu 3,3 Prozent handelte es sich um Presseanfragen und zu 2,7 Prozent um sonstige Kontakte.

Die nordrhein-westfälische Gleichstellungsministerin Josefine Paul betonte die Wichtigkeit des Hilfetelefons: „Die Zahlen für das Berichtsjahr 2023 zeigen, dass das Hilfetelefon eine wichtige Ergänzung des Gewalthilfesystems und eine zentrale erste Anlaufstelle für betroffene Männer ist. Gewalt an Männern darf kein Tabuthema sein. Wir arbeiten weiterhin daran, dass das Thema in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und Betroffene Unterstützung erhalten.“

Die meisten Anrufer berichteten von Gewalterfahrungen im Erwachsenenalter, wobei psychische und körperliche Gewalt am häufigsten genannt wurden. Die meisten Anliegen, mit denen sich Betroffene an das Hilfetelefon wandten, waren der Wunsch nach psychosozialer Beratung und Schutz vor weiterer Gewalt.

Die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf hob hervor, dass Gewaltopfer oft Scham, Angst und Schuldgefühle erleben. „Trotzdem ist Gewalt weiterhin ein Tabuthema und das Dunkelfeld zu groß. Wenn betroffene Menschen sich trauen, Hilfe zu holen, müssen sie diese möglichst unkompliziert und schnell erhalten.“

Seit dem letzten Jahr ist das Hilfetelefon Gewalt an Männern auch mit einem Instagram-Kanal in den Sozialen Medien vertreten, um die schwer erreichbare Betroffenengruppe der jungen Männer anzusprechen. Anlässlich des vierten Jahrestages ist die überarbeitete Internetseite des Hilfetelefons online gegangen, um Hemmschwellen abzubauen und Betroffene, Unterstützer und Fachkräfte besser zu informieren.

Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha freute sich über die adressatenorientierte und barrierefreie Gestaltung der neuen Internetseite. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, von Gewalt betroffenen Männern zu helfen. Gerade auch Männer mit Behinderungen müssen sich über das Angebot des Hilfetelefons und über Unterstützungsmöglichkeiten vor Ort informieren können.“

Um noch mehr Männer zu erreichen, wird das Angebot kontinuierlich durch verschiedene Kampagnen und Öffentlichkeitsmaterialien bekannt gemacht. „Es ist unverzichtbar, dass auch Männern, die Gewalt erleben, jedwede Hilfe geboten wird“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.

Das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ unter der Nummer 0800 123 99 00 ist bundesweit das erste Beratungsangebot für ratsuchende Männer.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Land NRW / Veröffentlicht am 23.04.2024

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