Unterkunft für Wohnungslose mit psychischen Erkrankungen

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Menschen, die ohne festen Wohnsitz sind oder Gefahr laufen, ihre Wohnung zu verlieren, haben in Mainz Zugang zu einem gut organisierten Betreuungs- und Versorgungssystem. In den letzten Jahren wurde jedoch festgestellt, dass viele dieser wohnungslosen Personen unter psychischen Erkrankungen leiden, was es ihnen erschwert, die vorhandenen Hilfsangebote zu nutzen. Diese Schwierigkeiten resultieren zum einen aus einer fehlenden Einsichtsfähigkeit, die durch die Erkrankung bedingt ist, und zum anderen aus einem mangelnden Vertrauen in die Hilfsangebote. Zudem war das bestehende Hilfesystem bislang nicht optimal auf die speziellen Bedürfnisse psychisch erkrankter Menschen ausgerichtet.

Am 25. September 2024 wird die Unterkunft Plus eröffnet, die sich an wohnungslose Menschen mit psychischen Erkrankungen richtet. In Mainz gibt es zwar neben professionellen Anbietern auch ehrenamtliche Unterstützungs- und Beratungsangebote, und es besteht ein Hilfenetzwerk für psychische Erkrankungen, das eine wohnortnahe sowie personenzentrierte psychosoziale und medizinische Versorgung ermöglicht. Bisher fehlte jedoch ein spezialisiertes Angebot, das wohnungslose und psychisch kranke Menschen kombiniert.

Nachdem der Stadtrat im März 2023 dem Konzept der Stadt Mainz zur Betreuung und Unterstützung wohnungsloser und von Wohnungsverlust bedrohten Menschen zugestimmt hatte, beginnt nun die Belegung der im Konzept vorgesehenen Einrichtung, der Unterkunft Plus.

Das Konzept der Unterkunft Plus beinhaltet ein niedrigschwelliges Betreuungsangebot, das speziell auf wohnungslose Menschen mit psychischen Erkrankungen und unterschiedlichen sozialen Problemen zugeschnitten ist. Neben dem Ziel, eine Verschlechterung der Lebenssituation zu vermeiden, soll vor allem die Grundversorgung der Bewohner:innen sichergestellt werden.

Ein übergeordnetes Ziel des Angebots ist es, die betroffenen Personen in das bestehende Hilfesystem des SGB IX zu integrieren. Schwerpunkte der Unterstützung sind das Schaffen von Schutzräumen, Krisenintervention, die Förderung einer eigenständigen Lebensführung, medizinische Hilfen, Beratung zur Sicherung des Lebensunterhalts sowie die Integration in die Gesellschaft.

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Für die Umsetzung des Konzepts konnte die Organisation Mission Leben als erfahrener Partner aus dem Bereich der Wohnsitzlosenhilfe gewonnen werden. Tagsüber wird das pädagogische Personal in der Einrichtung die Betreuung der Menschen übernehmen. Insgesamt stehen 17 Einzelzimmer mit eigenem Sanitärbereich und Gemeinschaftsküchen zur Verfügung.

Die Aufnahme erfolgt im Rahmen einer Belegungskonferenz, an der neben der Stadtverwaltung Mainz auch Träger der Wohnsitzlosenhilfe, Mitarbeitende der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin, Vertreter:innen des Gemeindepsychiatrischen Verbundes, Mitarbeitende der Gesellschaft für paritätische Sozialarbeit sowie der sozialpsychiatrische Dienst der KV Mainz-Bingen und Mission Leben teilnehmen.

Zu Beginn des Verfahrens finden Gespräche zwischen den potenziellen Bewohner:innen und den Mitarbeitenden der Unterkunft Plus statt. Im Anschluss prüft die Stadtverwaltung Mainz die ordnungsrechtlichen Aufnahmekriterien. In der folgenden Belegungskonferenz wird der Fall mit allen Mitgliedern besprochen, um eine mögliche Aufnahme in die Unterkunft Plus zu entscheiden.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Mainz/ Veröffentlicht am 25.09.2024

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