Zum Welttierschutztag: Tierschutz fängt im Kindesalter an

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Jonas hält eine Hand mit zwei Rosinen in Richtung der offenen Tür, doch Speedy und Jojo zeigen keinerlei Interesse an der kleinen Leckerei. Er erkennt, dass die Rennmäuse Ruhe haben möchten, und lässt sie deshalb in ihrem Gehege. Wie Jonas leben auch zwei Drittel der Kinder in Deutschland mit mindestens einem Haustier. Die am häufigsten gehaltenen Tiere sind Hunde und Katzen, während auch Kleintiere wie Kaninchen, Hamster und Mäuse beliebt sind.

Norbert Holthenrich, der Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), hebt hervor, dass es für Eltern eine wesentliche Aufgabe ist, Kindern von klein auf den richtigen Umgang mit Heimtieren in der Familie vorzuleben. Er weist darauf hin, dass ein respektvoller Umgang mit Tieren, den junge Menschen lernen, positive Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Umgang mit Tieren haben kann.

Die meisten Kinder zeigen ein natürliches Interesse an Tieren, das von den Eltern unbedingt gefördert werden sollte, sei es bei Ausflügen in die Natur oder zu Hause. Studien belegen, dass ein tierischer Begleiter im Haushalt die persönliche Entwicklung eines Kindes positiv unterstützen kann. Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, entwickeln soziale Kompetenzen wie Verantwortung, Empathie und Achtsamkeit stärker.

Oft möchten Kinder nicht nur beobachten, sondern auch mit ihren Haustieren spielen und sie streicheln. Allerdings ist eine Schildkröte, wie alle Reptilien, kein Kuscheltier, und auch ein Hund benötigt manchmal seinen Rückzug. Holthenrich betont, dass Kinder lernen müssen, dass jede Tierart und jedes Tier individuelle Bedürfnisse hat. Diese Bedürfnisse müssen erfüllt werden, damit sich das Tier wohlfühlt und gesund bleibt.

Das Leben mit Haustieren kann für Kinder große Freude bringen. Doch wenn ein neuer tierischer Mitbewohner einzieht, können Frustration und Enttäuschung auftreten. Fragen wie, ob der Hund auch bei Regen nach draußen muss oder ob das Gehege sich von selbst reinigt, kommen auf. In solchen Fällen sind Eltern und erwachsene Bezugspersonen gefragt, den Kindern kindgerecht zu vermitteln, wie die Tiere gefüttert, erzogen und ihre Unterkünfte gereinigt werden, und wie viel Zeit diese Aufgaben erfordern. Ein gemeinsam erstellter Plan mit klaren Aufgaben kann hierbei hilfreich sein.

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Holthenrich betont, dass von Anfang an klare Regeln für die Pflege und den Umgang mit den Tieren festgelegt werden sollten. Kinder müssen beispielsweise wissen, dass der Kontakt immer vom Tier ausgehen sollte und dass viele Tiere keine lauten Geräusche oder Musik mögen. Besonders bei kleinen Kindern sollten Gehege oder Körbchen in der Nähe von Erwachsenen platziert werden, anstatt in einer abgelegenen Ecke des Kinderzimmers, da letztlich die Eltern für das Wohlergehen der Haustiere verantwortlich sind.

Ein tierischer Zuwachs hat langfristige Auswirkungen auf das Leben der Familie. Die in Deutschland beliebtesten Tiere, wie Katzen, erreichen durchschnittlich ein Alter von 15 bis 20 Jahren. Reptilien und Papageien können in menschlicher Obhut sogar über 50 Jahre alt werden. Es ist wichtig, dass alle Familienmitglieder mit der Anschaffung eines Haustieres einverstanden sind, und wer die Verantwortung übernehmen möchte, sollte sich vorher über die Lebensdauer und den Aufwand der Tierhaltung informieren.

Die Wahl des passenden Tieres für eine Familie erfordert sorgfältige Überlegungen. So sind nachtaktive Goldhamster für kleine Kinder weniger geeignet, während gesellige Wellensittiche mindestens paarweise gehalten werden sollten. Die Informationsportale wirfuerstier.de und leben-mit-heimtier.de bieten hilfreiche Tipps zur Anschaffung und tiergerechten Haltung.

Eltern, deren Kinder sich ein Haustier wünschen, sollten sich Fragen stellen wie: Passen die Bedürfnisse des Tieres zu unserem Lebensstil? Wer kümmert sich um das Tier während des Urlaubs oder bei der Arbeit? Bin ich mir des Aufwands und der Kosten für die tägliche Pflege bewusst? Wenn solche Aspekte nicht geklärt werden, könnte dies zu einer Überforderung der Halter führen. Holthenrich warnt, dass letztlich die Tiere die Leidtragenden sind und weist auf die Bedeutung einer verantwortungsvollen Anschaffung von Haustieren hin.

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Bei der Wahl des richtigen tierischen Mitbewohners steht der Zoofachhandel Familien sowie Einzelpersonen, unabhängig von Alter oder Lebenssituation, beratend zur Seite.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)/ Veröffentlicht am 30.09.2024

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