Am Dienstagmorgen wurde ein Bürocontainer am Löberwallgraben aufgestellt, aber nicht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Garten- und Friedhofsamtes, sondern für Tauben. Dieser Container ist Teil eines Taubenmanagementkonzepts, erklärt Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit, Umwelt und Sport. Das Ziel ist eine Verringerung der Taubenpopulation, um weniger Tauben im Stadtbild und weniger Verunreinigungen zu haben.
Das Konzept umfasst verschiedene Maßnahmen, darunter ein Fütterungsverbot, das jedoch allein nicht ausreicht, weil viele Menschen die Tauben trotzdem füttern, sagt Dr. Ulrich Kreis, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes. Deshalb hat die Stadt Futterstellen eingerichtet, um den Tauben artgerechtes Körnerfutter anzubieten und den sogenannten Hungerkot zu reduzieren.
Ein weiterer Schritt ist die Populationskontrolle durch den Austausch von Eiern gegen Attrappen, erklärt der Amtstierarzt. Der Container am Löberwallgraben wird Platz für 100 Tauben bieten und zunächst von Locktauben bevölkert werden, um andere Tauben anzulocken.
Ein Taubenwart wird sich um die Tauben im Container kümmern, sie füttern und die Eier austauschen. Der Container wird noch einige Arbeiten benötigen, bevor die Locktauben einziehen können, darunter Regale als Brutkästen, ein Stromanschluss, Belüftung und Einflugmöglichkeiten.
Der Taubencontainer ist ein Pilotprojekt für Erfurt, finanziert von der Stadt. Weitere Standorte sind geplant, und der Verein Erfurter Tauben e. V. ist zufrieden mit dieser Lösung.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Erfurt/ Veröffentlicht am 09.04.2024