Im Thüringer Wald wurde Luchs ausgewildert

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Am gestrigen Mittwochabend, dem 15. Mai, markierte ein wichtiger Schritt in dem Projekt „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ mit der Auswilderung zweier Luchse im Thüringer Wald. Dieses Ereignis wird von den Projektpartnern als entscheidender Meilenstein in der Wiederansiedlung und Vernetzung von Luchspopulationen in Deutschland und Mitteleuropa angesehen. Die ersten beiden freigelassenen Luchse sind die Luchsin Frieda, aufgewachsen im deutschlandweit ersten Koordinationsgehege in Hütscheroda, und der aus den rumänischen Karpaten stammende Wildfang Luchs Viorel. Ende April wurden beide Tiere in ein Auswilderungsgehege im mittleren Thüringer Wald gebracht, wobei im Spätsommer zwei weitere Luchse ihnen in die Freiheit folgen sollen. Über die nächsten vier Jahre ist geplant, jährlich bis zu fünf Luchse auszuwildern.

Umweltminister Bernhard Stengele äußerte, dass dieses europäische Projekt in Kooperation mit rumänischen Partnern und dem Luchsgehege in Hütscheroda entscheidend sei, um eine gesunde und stabile Luchspopulation im Thüringer Wald zu etablieren und schrittweise die Luchspopulationen in Deutschland und Mitteleuropa zu vernetzen. Dr. Markus Port vom BUND Thüringen betonte, wie stolz sie darauf seien, den Luchs bei seiner Rückkehr in seinen ursprünglichen Lebensraum begleiten zu dürfen, und wies darauf hin, dass ihre langjährige Arbeit die Grundlage für dieses Projekt bilde.

Dr. Max Boxleitner vom WWF Deutschland wies darauf hin, dass die Zukunft der Luchse in Deutschland von Thüringen abhänge, da die Thüringer Wälder als Verbindungskorridore zwischen den Luchspopulationen im Harz und im Bayerischen Wald dienen. Dr. Katrin Vogel von der Wildtierland Hainich gGmbH freute sich über die Auswilderung von Frieda, der vierten Luchsin aus ihrer Nachzucht, die nun frei in den europäischen Wäldern streift.

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Die Luchse wurden nach dem „Soft-Release-Verfahren“ ausgewildert, um ihnen eine sanfte Eingewöhnung zu ermöglichen, und mit GPS-Halsbändern ausgestattet, um ihre Bewegungen verfolgen zu können. Das Projekt, das bis Ende August 2027 läuft, wird vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz gefördert und umfasst ein breites Netzwerk an Unterstützern. Frank Herrmann vom LJV Thüringen und Dr. Tiemo Kahl vom UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald äußerten sich ebenfalls positiv über die Bedeutung der Luchse für die regionale Biodiversität und die Vernetzung der Populationen. Ralf Kirchner vom Naturpark Thüringer Wald kommentierte die historische Bedeutung der Rückkehr des Luchses in den Thüringer Wald und seine optimistische Zukunft in dieser Region.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Freistaat Thüringen/ Veröffentlicht am 16.05.2024

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