Die demografische Entwicklung führt zu einer neuen Altersstruktur, die Auswirkungen auf Gesellschaft, Unternehmen und Arbeitnehmer*innen hat. Diese Veränderungen bedeuten, dass immer mehr Beschäftigte in Unternehmen mit der Pflege von Familienmitgliedern konfrontiert werden.
Aus diesem Grund entschied sich die Stadt Köln dazu, die „Charta zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege Nordrhein-Westfalen“ zu unterzeichnen. Dieses Programm, eine Initiative des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, der Landesverbände der Pflegekassen und des Verbands der Privaten Krankenversicherung, zielt darauf ab, eine pflegefreundliche Atmosphäre in Unternehmen zu schaffen.
Die Unterzeichnung der Charta durch Oberbürgermeisterin Henriette Reker unterstreicht die Bedeutung, die Köln der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege beimisst.
„Ich unterstütze die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für pflegende Angehörige und die Bemühungen, ihre Doppelbelastung besser zu bewältigen“, sagte sie. „Die Unterzeichnung der Charta sendet ein wichtiges Signal, dass die Stadt ihre Mitarbeitenden in allen Lebensphasen, auch in der Pflege, unterstützt.“
Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte die Bedeutung, Erwerbstätigkeit und Pflege von Angehörigen miteinander in Einklang zu bringen. Das Landesprogramm zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist Teil der Fachkräfteoffensive NRW und soll die Bindung von Fachkräften stärken sowie erwerbstätige pflegende Angehörige entlasten.
Die Stadtverwaltung Köln hat bereits Schritte unternommen, um das Thema Pflege in ihre Organisationskultur zu integrieren. Neben flexiblen Arbeitszeiten und Teilzeitmodellen wird ein intensiver Austausch mit betroffenen Mitarbeitenden gepflegt. Das „Bündnis BerufLeben“ hat als Kooperation zwischen dem Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern und dem Personal- und Verwaltungsmanagement Ziele zur Umsetzung definiert, die auch die Pflege betreffen.
Eine genaue Anzahl der Mitarbeitenden, die Angehörige pflegen, kann aufgrund von Datenschutz nicht ermittelt werden. Statistisch gesehen betreuen jedoch rund 4.248 Personen, das entspricht einem Fünftel der Beschäftigten der Stadt Köln, Angehörige in verschiedenen Pflegestufen.
Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Pflegezeiten, die Mitarbeitende der Stadt Köln beantragt haben, um 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es besteht also ein wachsender Bedarf an Unterstützung für pflegende Angehörige.
Dr. Monique Offelder, Leiterin des Personal- und Verwaltungsmanagements der Stadt Köln, betont die Notwendigkeit, das Thema Pflege bei den Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden zu berücksichtigen.
„Angesichts der zunehmenden Anzahl von Personen, die auf Pflege angewiesen sind und der steigenden Zahl von Mitarbeitenden, die zu pflegenden Angehörigen werden, ist es uns bei der Stadtverwaltung Köln wichtig, Beruf und Pflege bestmöglich zu vereinen“, sagte sie. „Unser Ziel ist es, betroffenen Mitarbeitenden, die Angehörige pflegen, schnell und umfassend zu helfen, um ihre Belastung zu verringern. Unsere Ansätze basieren auf Verständnis, Dialog und Unterstützung, denn nur wenn der Kopf frei ist, können sich Mitarbeitende auf ihre Aufgaben konzentrieren.“
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Köln / Veröffentlicht am 19.12.2023