Mentoren‐Schüler‐Partnerschaft für mehr Bildungsgerechtigkeit

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Die KinderHelden, eine Gruppe im Rahmen des Netzwerks „Stuttgarter Paten für Bildung und Zukunft“, arbeiten eng mit der Stadt Stuttgart und anderen Partnern zusammen, um die Bildungsbeteiligung von Kindern zu fördern und zur Bildungsgerechtigkeit beizutragen.

Die Koordination des Netzwerks „Stuttgarter Paten für Bildung und Zukunft“ liegt bei der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft. Derzeit erhalten über 500 Kinder an 19 Stuttgarter Kooperationsschulen frühzeitige individuelle Lern- und Freizeitunterstützung.

Erfolgsgeschichten: Auf dem Mailänder Platz vor der Stadtbibliothek liest die achtjährige Lejla konzentriert, während ihre Mentorin Selina ihr aufmerksam folgt. Nachdem Lejla das ganze Kapitel fehlerfrei gelesen hat, strahlt sie vor Freude.

Szenenwechsel: In der Pragschule im Stuttgarter Norden ist auch der zehnjährige Rasul glücklich. Er hat zum ersten Mal in Mathe eine Zwei geschrieben, nachdem er mit seinem Mentor Pascal seit über einem Jahr im Projekt „Ich kann´s!“ zusammenarbeitet. Heute hat er sogar den Mut gefunden, seine Lehrerin um Hilfe zu bitten, weil er den Rechenweg nicht verstand – ein Tipp, den er von Pascal bekommen hat.

Mentoren-Schüler-Partnerschaft für mehr Schulkompetenz An diesem Nachmittag haben zwei Grundschulkinder in Stuttgart dank ihrer Lern- und Freizeitpaten über sich hinausgewachsen. Diese Partnerschaften aus Grundschülern und Freiwilligen wurden von der gemeinnützigen Organisation KinderHelden ins Leben gerufen. Warum diese außerschulische Unterstützung so wichtig ist, zeigen aktuelle Studien wie die internationale „IGLU-Studie 21“. Sie zeigt, dass ein Viertel der deutschen Viertklässler die Mindeststandards im Lesen nicht erreicht. Auch die „Bildungstrend 21“-Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) bestätigt, dass die Leistungen der Viertklässler in Deutsch und Mathematik seit der Corona-Pandemie stark zurückgegangen sind. Insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Familien oder mit Migrationshintergrund sind von diesen Rückgängen besonders betroffen. Kinder wie Rasul und Lejla, die sprachliche Barrieren haben oder aus großen Familien kommen, haben oft nicht die gleichen Chancen wie ihre Klassenkameraden.

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Digitale Lernplattform ergänzt das Mentorenprojekt Die gemeinnützige Organisation KinderHelden reagiert auf diesen Trend, indem sie seit September 2022 ihre Unterstützung durch die digitale Lernplattform KinderHelden-Campus ergänzt und sich auf vier Schwerpunkte konzentriert. Zum Beispiel nehmen Selina und Lejla am Leseförderprojekt „LeseTandem+“ teil. Die Schülerin sagt: „Lesen mit Selina macht mir jetzt mehr Spaß. Ich werde immer besser. Ich habe mich auch schon getraut, vor meiner Klasse vorzulesen.“

Eine unabhängige Wirksamkeitsüberprüfung bestätigt eine Steigerung der Leseflüssigkeit der teilnehmenden Kinder um 58 Prozent. Das Gesamtfazit ist positiv, da das Eins-zu-eins-Mentoring einen positiven Einfluss auf die schulische und außerschulische Entwicklung der Kinder hat und damit die Chancengleichheit erhöht. Insbesondere in den Bereichen Leseflüssigkeit, Sprachkompetenz, Lesemotivation und Selbstwertgefühl haben sich die Mentees deutlich verbessert.

Selbstbewusste und mutige Kinder fühlen sich wohl Nicht nur die Lesefähigkeiten der Kinder verbessern sich in den von der Stadt Stuttgart geförderten Projekten „Ich kann´s!“ und „StarkMacher“. Auch die mathematischen Fähigkeiten sowie das Lern- und Arbeitsverhalten steigen. Darüber hinaus steigt das psychische Wohlbefinden der Kinder. Das bestätigt auch Markus Dölker, Schulleiter der Martin-Luther-Schule in Bad Cannstatt: „Die Mentoren fördern die Sprach- und Lesefähigkeiten sowie die Konzentration. Viel wichtiger als schulische Leistungen ist jedoch das Selbstvertrauen, das die Kinder durch ihre Mentoren entwickeln. Es ermöglicht vielfältiges Lernen. Für die Kinder ist es eine besondere Erfahrung, einen Menschen zu haben, der nur für sie da ist.“

Gemeinsam lachen und voneinander lernen im Tandem Nicht nur für die Kinder ist das Vertrauen, das in einer Tandembeziehung entsteht, von Vorteil. Auch die Mentoren genießen es, einmal in der Woche mit ihren kleinen Helden zu lernen, zu basteln, Fußball zu spielen oder die Stadt zu erkunden. Pascal, ein Mentor, nimmt viel aus dieser Zeit mit: „In diesen zwei Stunden pro Woche kann ich ganz für ein Kind da sein. Ich schalte mein Handy aus und lebe im Moment.“ Und er fügt hinzu: „Jedes Kind ist einzigartig. Daher sollte man offen sein, Spaß haben und nicht nur lehren, sondern auch vom Kind lernen.“

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Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Stuttgart/ Veröffentlicht am 27.02.2024

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